Abbildung des Tobaccosorter von Hauni

Mithilfe von Hightech-Kameras befreit der Tobaccosorter Tabak von Fremdkörpern (Quelle: Hauni)

In Zigaretten stecken bis zu 25 verschiedene Tabakarten, die jeweils spezielle Verarbeitungsprozesse benötigen. Daher werden im Bereich Primary Processing, in dem der Tabak unter anderem geschnitten, getrocknet und aromatisiert wird, stark individualisierte Produktionsanlagen eingesetzt. Unter anderem auf deren Entwicklung und Vertrieb hat sich die Hauni Maschinenbau GmbH spezialisiert. Das Unternehmen wurde 1946 in Hamburg gegründet und ist heute an über 20 Standorten weltweit vertreten. Das Produktspektrum reicht von Verarbeitungsmaschinen und Logistikkomponenten zum Transport und zur Maschinenbeschickung über Zigarettenproduktionslinien bis hin zu Qualitätssicherungssystemen. Um kundenindividuelle An­lagen anzubieten, ist eine fehlerfreie Konfiguration der Produk­tionslinien für Hauni essenziell. Rund 100 konfigurierbare ­Produkte stehen zur Verfügung – von Services über Dosierbandwaagen bis hin zu Heißlufttrocknern. Allein für einen Trockner haben die Kunden die Wahl aus 30 Grundkonfigura­tionen mit mehr als 2.000 wählbaren Komponenten.

Hohe Anforderungen an den Prozess

„Um in unserem Markt Technologieführer zu sein, bieten wir exakt angepasste Produkte an. Das reicht bis zur Frage, ob eine Maschine erdbebensicher sein muss“, verdeutlicht Matthias Bruns, Leiter der Bereiche Project Management und Project Engineering. Und die Konfigurationsmöglichkeiten erstrecken sich auch auf das komplexe Anlagenlayout ganzer Produktionsstätten: Wird irgendwo eine Komponente geändert, hat das Folgen für andere Komponenten.

Bislang wurden dafür verschiedene, nicht integrierte Softwarelösungen eingesetzt. So führte schon eine kleine Anforderungsänderung dazu, dass Mitarbeiter aus mehreren Bereichen aktiv wurden, um im 3D-CAD sowohl die Einzelmodelle anzupassen, als auch das ganze Anlagenlayout. M. Bruns ist wenig begeistert, wenn er sich erinnert: „Die verteilten Stammdaten zu pflegen, dürfte jährlich ein Mannjahr an Arbeitszeit gebraucht haben – mit dem Restrisiko, dass wir inkonsistente Daten verwenden. Uns fehlte einfach ein durchgängiges Tool für Produktkonfiguration und Angebotsmanagement, mit dem wir transparente Prozesse und systembruchfreie Daten erhalten.“ Eine umfassende Digitalisierungsstrategie mit einer CPQ-Lösung (Configure Price Quote) sollte helfen, alle Engineering-Prozesse zusammenzuführen und zu steuern. Hauni plante, so Vertrieb und Engineering stärker zu verzahnen und eine fehlerfreie und beschleunigte Angebots- und Auftragsabwicklung zu erreichen.

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